Offener Brief
an die Protestierenden in
Ägypten, Tunesien, Jordanien, Algerien, Jemen, Sudan
und Syrien, die
für
Demokratie, Trennung von Staat und Religion
sowie die Einhaltung der Menschenrechte
eintreten
Liebe Freunde und Mitkämpfer für die Demokratie,
während wir uns in diesen Tagen über die
Erweiterung der Freiheitsbewegungen für die
Beseitigung der diktatorischen und korrupten
Regime in Euren Ländern freuen, können wir
nicht unsere Sorge über die Schwierigkeiten
und Stolpersteine beim Übergang von der
Diktatur zur Demokratie verbergen.
Unsere Sorge wurzelt auf groben Versäumnisse
und Fehleinschätzungen im Iran, die vor 32
Jahren das politische Schicksal unseres
Landes besiegelte. Die
Fehleinschätzungen der Elite unseres Landes erlaubten es Ayatollah Khomeini
durch Tricks, Täuschung und Lügen die
Errichtung eine demokratische, säkulare und
die Menschenrechte achtende Regierung zu
ermöglichen. So konnte Khomeini das Land
wieder ein despotisches Regime aufbürden,
welches in den folgenden 32 Jahren die
vorherige Diktatur in Steinzeitdenken,
Korruption, Unterdrückung, Folter und
Hinrichtungen weit übertraf.
Unsere Hoffnung ist, dass diese schlimme
Erfahrung und das Elend in den Folterkammern
des islamischen Regimes nicht Euer Schicksal
wird. Wir wollen Euch speziell vor einem
fundamentalistischen Regime warnen. Zur
damaligen Zeit hat Ayatollah Khomeini wie
die Islamisten, die jetzt die Menschen in
Ägypten, Tunis und Jordanien auf den Straßen
zum Gebet veranlassen, versprochen, die
Korruption zu beseitigen und die Preise für
Strom, Wasser und Wohnung auf Null zu
reduzieren. Er hat mehrmals beteuert, dass
es in dem künftigen islamischen Staat
Meinungs- und Pressefreiheit garantiert
seien.
Aber als er an die Macht kam, begann er mit
Blutvergießen und Säuberungen. Ein
acht-jähriger Krieg mit mehr als einer
Million Toten sowie die bis heute andauernde
politische und wirtschaftliche Isolation
Irans nach der Geiselnahme der
amerikanischen Diplomaten war die Folge. Die
wiederholten UNO Resolutionen und die
wirtschaftlichen und politischen Sanktionen,
welche unser Land heute der Zerstörung und
dem Abgrund näher bringen, sind weitere
Folgen davon.
Zur Frage der Einhaltung der Menschenrechte
braucht man nur die Hinrichtung von 4000
politischen Gefangenen auf einen Schlag im
Jahre 1988 und die Verbrechen des Regimes
besonders in den letzten zwei Jahren zu
erwähnen. Fragen Sie sich: Was versetzt ein
Land wie Iran mit solchen gigantischen
Reserven an Öl, mit seinen menschlichen und
natürlichen Ressourcen in die Situation,
dass es so mit Armut, Arbeitslosigkeit und
enormer Inflation zu kämpfen hat.
Vergleichen Sie die Versprechen Khomeinis
mit seinem späteren Handeln. Vergleichen Sie
seine trügerischen Versprechungen an die
Führung des Militärs, Politiker und
Parteien, die seine Führerschaft
bestätigten, mit dem grausamen Schicksal,
das ihnen später widerfuhr.
Freunde,
als Anhänger der Politik Mossadeghs, die in
der Iranischen Nationalen Front (INF)
organisiert sind, kann aus unserer Sicht
Demokratie, vor allem in den von Despoten
beherrschten Ländern, nicht über Nacht
realisiert werden. Voraussetzung für die
Herstellung demokratischer Verhältnisse ist
das Zustandekommen einer nationalen,
säkularen und die Menschenrechte achtenden
Regierung, die mit dem Vertrauen der
Gesellschaft an die Macht kommt und in
Frieden und Sicherheit die Gesellschaft auf
freie Wahlen vorbereitet.
Aufgabe dieser gewählten Regierung wird dann die
Durchführung von freien Wahlen für die
verfassungsgebende Versammlung sein, die
eine neue Verfassung basierend auf der
Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte
ausarbeitet, welche anschließend durch ein
Referendum vom Volk bestätigt werden soll.
All diese Schritte brauchen Zeit und können nicht in
einer gespannten Atmosphäre vollzogen
werden. Während dieses Prozesses darf man
die Gefahr des Populismus und politische
Scharlatane, welche die Unzufriedenheit der
Menschen nutzen und um jeden Preis die
Wellen des Hasses schüren wollen, um an die
Macht zu kommen, nicht unterschätzen.
Wir hoffen auf Euren Sieg gegen die Tyrannei. Euer Sieg
hilft auch dem iranischen Volk, die
religiöse Tyrannei zu besiegen.
Wir drücken Eure Hand!
Executive Committee of the Iran National
Front - Organizations Abroad
Engineer Kambiz Ghaemmagham, Engineer Bahman
Mobasheri, Dr. Homayoun Mehmaneche
3. February, 2011
Contact Europe: Dr. Homayoun Mehmaneche, Tel.
00498974029525, Germany
Contact USA: Mr. Kambiz
Ghaemmagham, Tel. 0019092449425,
CA, USA
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Internet:
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Address: Iran National Front – Organizations Abroad
(INF-OA); P.O. Box 136, Audubon Station, New
York City, N. Y. 10032, USA
Originaltext in Farsi
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